Der Paletti: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Paletti ist ein auflaufgebremster dreirädriger Schwerlastanhänger. Er lässt sich mit vergleichsweise einfachen Werkzeugen und im wesentlichen aus Schrott bauen. Alle Verbindungen sind geschraubt, es muss nix geschweißt werden. Entworfen wurde der Paletti von der Initiative [https://reparad.de/angebote/jedem-haus-ein-lastenrad/|"Jedem Haus ein Lastenrad"] in Dresden. Vorlage dafür war natürlich der CarlaCargo (an dieser Stelle Respekt an die Erfinder·innen; die Carla ist seit langem mal wieder eine wirklich konstruktive Innovation im Lastenradbereich!). Der Paletti ist ein möglichst günstiger und einfacher Nachbau, der trotzdem in etwa die gleiche Funktionalität erfüllt.
Der Paletti ist ein auflaufgebremster dreirädriger Schwerlastanhänger. Er lässt sich mit vergleichsweise einfachen Werkzeugen und im Wesentlichen aus Schrott bauen. Alle Verbindungen sind geschraubt, es muss nix geschweißt werden. Entworfen wurde der Paletti von der Initiative [[Jedem Haus ein Lastenrad, Lastenradprojekt Dresden|"Jedem Haus ein Lastenrad"]] in Dresden.  
 
Vorlage dafür war natürlich der CarlaCargo (an dieser Stelle Respekt an die Erfinder·innen; die Carla ist seit langem mal wieder eine wirklich konstruktive Innovation im Lastenradbereich!). Der Paletti ist ein möglichst günstiger und einfacher Nachbau, der trotzdem in etwa die gleiche Funktionalität erfüllt.
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| 1 || Europalette || 120cm x 80cm, schwere Ausführung, Unterseite kann kaputt sein → wir brauchen nur Fläche oben
| 1 || Europalette || 120cm x 80cm, schwere Ausführung/Mehrwegpalette (nicht die leichteren/Einwegpaletten, damit wird der Anhänger zu wabbelig und Teilweise passen manche Maße nicht so gut), Unterseite mit den Klötzen kann kaputt sein → wir brauchen nur Fläche oben
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| 2 || Balken || ca. 6cm x 4cm, 120cm lang
| 2 || Balken || ca. 6cm x 4cm, 120cm lang
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| 3 || 20-Zoll Vorderrad || vom Klappi, oder Kinderrad, möglichst 36 Speichen, inkl. Felgenband; fancy: eins der Räder mit Nabendynamo + Lampen
| 3 || 20-Zoll Vorderrad || vom Klappi, oder Kinderrad, möglichst 36 Speichen, inkl. Felgenband; fancy: eins der Räder mit Nabendynamo + Lampen; Achsmuttern nicht vergessen!
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| 3 || 20-Zoll Reifen und Schläuche || Schläuche sollten natürlich zur Reifenbreite passen
| 3 || 20-Zoll Reifen und Schläuche || Schläuche sollten natürlich zur Reifenbreite passen
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== Vorderradrahmen ==
== Vorderradrahmen ==
Der Vorderradrahmen hält, wie der Name schon sagt, das Vorderrad und bildet auch die Lenkung des Anhängers. Der Rahmen besteht aus einem Schrottfahrrad, bei dem wir das Vorderrad durch ein kleines 20-Zoll Rad ersetzen. Der Rahmen wird rechts und links durch jeweils zwei Streben abgestützt. Anstelle des Lenkers sitzt in der Vorbauklemme eine Nabe, in die die Deichselgabel eingehangen wird. In der Deichselgabel steckt das Deichselrohr, was die Verbindung zum Zugrad macht und wo auch die Betätigung der Auflaufbremse eingebaut wird.
Bei dem Schrottrahmen und insbesondere der Deichselgabel sind möglichst billige, schrottige Teile von Vorteil! Bei diesen Teilen müssen die Rohre plattgedrückt werden; je hochwertiger die sind, desto schwieriger geht das. Also lieber die alte DDR-Möhre, als ein gutes Trekking-Rad =)
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| 1 || Schrottrahmen || Inkl. Gabel (keine Federgabel), Rahmen aus Stahl (wir brauchen nur Steuersatzrohr und Unterrohr, der Rest kann kaputt sein)
| 1 || Rahmenset (Rahmen inkl. Gabel und Steuersatz) → das wird der Vorderradrahmen || Rahmen muss aus Stahl sein (wir brauchen nur Steuersatzrohr und Unterrohr, der Rest kann kaputt sein), Gabel muss starr sein (keine Federgabel)
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| 4 || Rohre || ca. 1mm Wandstärke, 10-25mm Durchmesser, 70cm lang (z.B. kaputte Wäscheständer, Zeltrohre, etc.)
| 4 || Stahlrohre || ca. 1mm Wandstärke, 10-25mm Durchmesser, 70cm lang (z.B. kaputte Wäscheständer, Zeltrohre, etc.)
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| 1 || Vorbau || die Lenkerklemmung muss aus Stahl(-blech) sein, sodass die aufgebogen werden kann (damit die ↓Nabe↓ da rein kommen kann)
| 1 || Vorbau || die Lenkerklemmung muss aus Stahl(-blech) sein, sodass die aufgebogen werden kann (→ siehe Bild), damit die Nabe (siehe unten) da rein kommen kann; außerdem muss der Vorbau in die Vorderradgabel passen, d.h. der Außendurchmesser des Vorbaus muss zum Innendurchmesser des Gabelschaftes passen
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| 1 || Schnellspann-Vorderradnabe || Nabenkörper muss in der Mitte ca. 25mm Durchmesser haben, damit die in den ↑Vorbau↑ geklemmt werden kann
| 1 || Schnellspann-Vorderradnabe || Nabenkörper muss in der Mitte ca. 25mm Durchmesser haben, damit die in den Vorbau (siehe oben drüber) geklemmt werden kann
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| 1 || Schrottgabel || aus Stahl, Schaftdurchmesser (außen) 1 Zoll (25,4cm)
| 1 || Schrottgabel → das wird die Deichselgabel || aus Stahl, Schaftdurchmesser (außen) 1 Zoll (25,4cm)
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| 1 || Steuersatz-Cantizughalter || inkl. Schraubkonus/Kontermutter zur Befestigung
| 1 || Steuersatz-Cantizughalter || inkl. Schraubkonus/Kontermutter zur Befestigung
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|[[Datei:Canti-zughalter.jpg|140px]]
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| 1 || Deichselrohr || Stahl, 22mm Durchmesser, min. 1m lang
| 1 || Deichselrohr || Stahl, 22mm Durchmesser (der Durchmesser muss genau stimmen, damit die Auflaufbremse gut funktioniert), ca. 1m lang
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| 1-2 || Lenkerhörnchen || optional als Deichselgriff, wenn der Paletti von Hand gezogen wird. Achtung: Es gibt zwei Arten von Klemmungen; entweder das Lenkerhörnchen wird innen im Lenkerende festgeklemmt, oder außen auf den Lenker geklemmt - wir brauchen letzteres
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== Bremsen ==
== Bremsen ==
Wenn der Hänger von hinten schiebt (also z.B. wenn am Zugfahrrad gebremst wird), schiebt sich das Deichselrohr in den Schaft der Deichselgabel. Dadurch wird der Bremszug gezogen, der die beiden an den Hinterrädern angebrachten Bremsen betätigt. Die Auflaufbremse funktioniert also einfach nur über Schub auf dem Deichselrohr; es muss kein extra Kabel/Bowdenzug oder ähnliches zum Zugfahrrad gelegt werden.
Die beiden Bremsen werden mit Schrottrohren von unten an den Hinterradrahmen geschraubt. Beide Bremsen sind über ein Bowdenzug miteinander verbunden, in dessen Mitte der Zug, der von der Deichselgabel kommt eingehangen wird (ähnlich wie bei einer Cantileverbremse).


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|[[Datei:Querkabelträger.jpg|100px]]
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| 3 || Bowdenzughüllen || 2x kurz, 1x lang
| 3 || Bowdenzughüllen || 2x 40cm kurz, 1x 160cm lang
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| 1 || Kugelkopfkupplung || zum Beispiel einfach „Kupplung Fahrrad“ bei Ebay eingeben, da kosten die meist weniger als 15€ und sind ausreichend
| 1 || Kugelkopfkupplung || zum Beispiel einfach „Kupplung Fahrrad“ bei Ebay eingeben, da kosten die meist weniger als 15€ und sind ausreichend. Rechts in dem Bild oben ist eine Universalkupplung für die Befestigung an der Sattelstütze (passt an allen Fahrrädern, ist aber nicht ganz so stabil), unten im Bild ist eine Kupplung die an der Sattelschraube befestigt wird (passt z.B. nicht, wenn die Sattelschraube niedriger als der Gepäckträger ist)
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| 4 || Winkel || 5cm x 5cm x 5cm für die Hinterradausfallenden
| 4 || Winkel || 5cm x 5cm x 3,5cm für die Hinterradausfallenden
|[[Datei:Winkel.jpg|150px]]
|[[Datei:Winkel.jpg|150px]]
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| 6  || Holzschrauben || 2cm Länge (Befestigung der Zugstopper)
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| 16 || Holzschrauben || 3,5cm Länge (Befestigung Ausfallende/Winkel)
| 16 || Holzschrauben || 3,5cm Länge (Befestigung Ausfallende/Winkel)
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| Unterrohr mit etwa einer Handbreit Patz zur Markierung absägen. Das Ende bis zur Markierung in einen Schraubstock einspannen, plattdrücken und so biegen, dass es unten an der Ladefläche anliegt.
| Unterrohr mit etwa einer Handbreit Patz zur Markierung absägen. Das Ende bis zur Markierung in einen Schraubstock einspannen, plattdrücken und so biegen, dass es unten an der Ladefläche anliegt.
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| Mit einem 6mm Bohrer zwei Löcher mit ca. 3cm Abstand in den plattgedrückten Teil des Unterrohres Bohren; außerdem das Ober- und Unterrohr nahe des Steuersatzes (bestenfalls durch die Muffen, wenn vorhanden) waagerecht durchbohren.
| Mit einem 6mm Bohrer zwei Löcher mit ca. 3cm Abstand in den plattgedrückten Teil des Unterrohres Bohren; außerdem das Ober- und Unterrohr nahe des Steuersatzes (bestenfalls durch die Muffen, wenn vorhanden) waagerecht durchbohren. Dabei möglichst nahe am Steuerrohr bohren, aber genug Platz lassen, dass sich die Gabel sich noch ohne Probleme drehen kann.
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| Den plattgedrückten Teil des Unterrohres an der Vorderkante mittig unter die Ladefläche halten. Dort durch die beiden Löcher im Unterrohr zwei Löcher ins Holz bohren und festschrauben.
| Den plattgedrückten Teil des Unterrohres an der Vorderkante mittig unter die Ladefläche halten. Dort durch die beiden Löcher im Unterrohr zwei Löcher ins Holz bohren und festschrauben.
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| Das jeweils andere Ende der Rohre um 90° verdreht platt drücken: dabei je zwei Rohre ca. 3cm lang platt drücken, und je zwei ca. 6cm. Noch keine Löcher bohren!
| Das jeweils andere Ende der Rohre um 90° verdreht platt drücken: dabei je zwei Rohre ca. 3cm lang platt drücken, und je zwei ca. 6cm. Noch keine Löcher bohren!
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| Jetzt die Rohre an dem Rahmen schrauben: Je ein Rohr mit der lang platt gedrückten Fläche rechts und links ans Unterrohr schrauben; die anderen beiden Rohre rechts und links ans Oberrohr. Die schrauben können schon fest angezogen werden.
| Jetzt die Rohre an dem Rahmen schrauben: Je ein Rohr mit der lang platt gedrückten Fläche rechts und links ans Unterrohr schrauben; die anderen beiden Rohre rechts und links ans Oberrohr. Die Schrauben können schon fest angezogen werden.
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| Die beiden rechten Rohre nach rechts außen und die beiden linken nach links außen ziehen, sodass die Enden übereinander liegen und noch ca. 5cm Abstand zur Seitenkante der Ladefläche haben. Dort mit einem 6mm Bohrer durch die beiden platten Flächen und das Holz senkrecht durchbohren und festschrauben.
| Die beiden rechten Rohre nach rechts außen und die beiden linken nach links außen ziehen, sodass die hinteren Enden übereinander liegen und noch ca. 5cm Abstand zur Seitenkante der Ladefläche haben. Die plattgedrückten Flächen soweit nach oben biegen, dass sie flach auf der Ladeflächen liegen. Dort mit einem 6mm Bohrer durch die beiden platten Flächen und das Holz senkrecht durchbohren und mit einer Metallschraube festschrauben. Unterlegscheiben nicht vergessen!
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[[Datei:12.jpg|200px]]
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== Deichsel und Auflaufbremse ==
== Deichsel ==
 
= Auflaufbremse =
== Deichsel ==
[[Datei:Auflaufbremse-Deichsel.jpg|mini|Konstruktion der Auflaufbremse in der Deichsel.]]
Die Deichsel besteht aus einer Gabel, in deren Schaft an der Stelle des Vorbaus das Deichselrohr steckt. Dieses Rohr ist mit einer Schraube im Gabelschaft fixiert. Im Deichselrohr sitzt diese Schrauben in einem normalen Rundloch, kann sich also relativ zum Deichselrohr nicht bewegen. In die Gabel sägen wir aber ein Langloch, sodass sich
die Schraube mit dem Deichselrohr in begrenztem Rahmen im Gabelschaft bewegen kann. Dazu bohren wir erst am Anfang und Ende des Langlochs je ein Rundloch, das Stück dazwischen schneiden wir dann mit der Flex aus, sodass die beiden Rundlöcher zu einem Langloch verbunden werden. Das Langloch machen wir ein bisschen breiter als die Schraube, die da drin sitzt, damit diese ein bisschen Spiel hat und sich ohne anzuecken bewegen kann.
Wenn wir den Hänger ziehen, wird das Deichselrohr bis die Schraube im Langloch anschlägt aus dem Gabelschaft gezogen (so wie im Bild). Wenn vorm am Zugfahrrad gebremst wird, schiebt der Hänger von hinten aufgrund der Trägheit weiter. Dabei schiebt sich die der Gabelschaft auf das Deichselrohr auf; somit verschiebt sich also auch die Schraube auf dem Gabelschaft. Diese Bewegung der Schraube nutzen wir zur Betätigung der Auflaufbremse.
 
Arbeitsschritte:
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| Deichselrohr in den Gabelschaft stecken. Das Rohr muss sich zumindest ca. 10cm tief in den Gabelschaft stecken und für ein paar Centimeter leicht vor und zurück bewegen lassen. Wenn es das nicht tut, dann den Gabelschaft innen, bzw. das Deichselrohr außen putzen, schleifen, ölen, bis es sich fluffig ineinander bewegen lässt.
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| Den Cantizughalter mit dem Konus/Kontermutter auf dem Gabelschaftgewinde befestigen. Das Deichselrohr bis Anschlag einstecken und die maximale Einstecktiefe mit Edding auf dem Deichselrohr markieren (A). Das Deichselrohr wieder rausziehen und ca. 1,5cm vom Ende des Rohres eine zweite Markierung anzeichnen (B) -> dort kommt die Schraube durch.
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| Das Deichselrohr so neben den Gabelschaft legen, dass die Markierung (A) bündig mit dem Ende des Gabelschaftes ist -> quasi so, also würde das Deichselrohr maximal weit drin stecken, aber halt neben dem Gabelschaft. jetzt die Position der Markierung (B) auf den Gabelschaft übertragen (C) -> das ist das hintere Ende des Langlochs.
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| Das Deichselrohr wieder bis Anschlag in den Gabelschaft stecken und mit einem 6mm Bohrer an der Markierung (C) möglichst gerade und mittig durch alle beiden Rohre durchbohren.
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| Das Deichselrohr aus dem Gabelschaft ziehen. Das Loch im Gabelschaft mit mit einem 7-7,5mm Bohrer noch mal etwas aufweiten, damit die Schraube, die den Bremszug hält etwas Spiel hat (das Loch in der Deichsel bleibt bei 6mm).
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| Jetzt bohren wir das vordere Loch des Langlochs (auch wieder 7-7,5mm): Das ist ca. 1,5cm hinter dem Schraubkonus (der den Cantizughalter hält). Diese Bohrung sollte so genau wie möglich in einer Flucht mit dem hinteren Loch sein. Dazu am besten beim Ankörnen am Gabelschaft entlangpeilen und dann möglichst parallel zum hinteren Loch durch den Gabelschaft durchbohren.
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| Jetzt können die vorderen und hinteren Löcher verbunden werden, sodass oben und unten am Gabelschaft jeweils ein Langloch entsteht. Dazu am besten die Schnittlinien mit einem Edding anzeichnen und dann mit der Flex raussägen. Danach noch insbesondere innen überstehenden Grat soweit wegfeilen, bis sich das Deichselrohr fluffig im Gabelschaft bewegen lässt. Probeweise auch schon mal das Deichselrohr in den Gabelschaft stecken und in das Loch im Deichselrohr eine M6 Schraube stecken. Das Deichselrohr muss sich hinreichend leicht vor und zurück schieben lassen (bis die Schraube jeweils anschlägt), wenn nicht dann noch weiter feilen/schleifen.
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| Die Schraube braucht nun noch ein Loch durch das der Bowdenzug geführt werden kann
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= Deichselgelenk =
 
Die Deichsel muss in zwei Richtungen bewegliche sein: Zum einen nach rechts und links (das geht über den Steuersatz des Paletti-Vorderrades) und nach oben und unten (durch die Nabe im Vorbau). Letzteres bauen wir in diesem Schritt. Dazu spannen wir eine Vorderradnabe anstelle des Lenkers in den Vorbau und hängen die Deichselgabel dort ausfallsicher ein.
 
* Nabe im Vorbau: Den Vorbauarm in eine Schraubstock einklemmen und mit einer Zange die Klemmung gerade soweit aufbiege, bis die Nabe reinpasst. Dann die Klemmung wieder soweit zubiegen, bis die Schraube der Klemmung greift. Ab dann kann die Klemmung mit der Schraube soweit zugezogen werden, bis die Nabe fest sitzt.
* Deichselgabel auf Nabe: Eigentlich könnte die Deichselgabel jetzt ganz normal auf die Nabe gesetzt und festgezogen werden, allerdings besteht, da die Gefahr, dass der Hänger Amok läuft, sollten sich die Achsmuttern mal lösen. Deswegen ersetzen wir die Ausfallenden durch Löcher, die rundherum geschlossen sind (und nicht wie Ausfallenden eine offene Seite haben). Dazu sägen wir die Gabelrohre ca. 3cm oberhalb der Stelle, an der die Ausfallenden eingelötet sind, ab. Dann drücken wir die Rohrenden auf einer Länger von 3cm im Schraubstock platt, sodass wir neue Ausfallenden haben. In die Mitte dieser platten Flächen bohren wir auf jeder Seite ein 9mm Loch für die Achse.

Aktuelle Version vom 13. Juli 2024, 10:07 Uhr

  • Feedback zu dieser Anleitung und Workshopanfragen bitte an lastenrad[ät]reparad.de
  • Achtung! Diese Anleitung ist noch in Arbeit. Wenn dieser Hinweis hier nicht mehr steht, sollte die Anleitung hinreichend vollständig sein

Der Paletti ist ein auflaufgebremster dreirädriger Schwerlastanhänger. Er lässt sich mit vergleichsweise einfachen Werkzeugen und im Wesentlichen aus Schrott bauen. Alle Verbindungen sind geschraubt, es muss nix geschweißt werden. Entworfen wurde der Paletti von der Initiative "Jedem Haus ein Lastenrad" in Dresden.

Vorlage dafür war natürlich der CarlaCargo (an dieser Stelle Respekt an die Erfinder·innen; die Carla ist seit langem mal wieder eine wirklich konstruktive Innovation im Lastenradbereich!). Der Paletti ist ein möglichst günstiger und einfacher Nachbau, der trotzdem in etwa die gleiche Funktionalität erfüllt.

Paletti.jpg

Benötigte Teile und Werkzeuge

Wir haben bei der Entwicklung des Palettis darauf geachtet, dass Teile möglichst günstig und leicht verfügbar sind, bestenfalls sich im Schrott finden lassen. Auch die Werkzeuge sollten sich in den meisten Werkstätten/Garagen/Hobbykellern finden lassen.

Holz

Die Maße für den Querschnitt der Balken sind eher Richtwerte. Wenn ihr die hier angegeben Maßen verwendet, passen auch die Schrauben (siehe unten), wenn nicht, müsst ihr die gegebenenfalls anpassen.

Anzahl Was Bemerkung
1 Europalette 120cm x 80cm, schwere Ausführung/Mehrwegpalette (nicht die leichteren/Einwegpaletten, damit wird der Anhänger zu wabbelig und Teilweise passen manche Maße nicht so gut), Unterseite mit den Klötzen kann kaputt sein → wir brauchen nur Fläche oben
2 Balken ca. 6cm x 4cm, 120cm lang
4 Balken ca. 6cm x 4cm, 70cm lang
3 Bretter (optional) für Rahmen um die Ladefläche, ca. 2cm x 10cm, 80cm lang

Laufräder

Anzahl Was Bemerkung
3 20-Zoll Vorderrad vom Klappi, oder Kinderrad, möglichst 36 Speichen, inkl. Felgenband; fancy: eins der Räder mit Nabendynamo + Lampen; Achsmuttern nicht vergessen!
3 20-Zoll Reifen und Schläuche Schläuche sollten natürlich zur Reifenbreite passen

Vorderradrahmen

Der Vorderradrahmen hält, wie der Name schon sagt, das Vorderrad und bildet auch die Lenkung des Anhängers. Der Rahmen besteht aus einem Schrottfahrrad, bei dem wir das Vorderrad durch ein kleines 20-Zoll Rad ersetzen. Der Rahmen wird rechts und links durch jeweils zwei Streben abgestützt. Anstelle des Lenkers sitzt in der Vorbauklemme eine Nabe, in die die Deichselgabel eingehangen wird. In der Deichselgabel steckt das Deichselrohr, was die Verbindung zum Zugrad macht und wo auch die Betätigung der Auflaufbremse eingebaut wird.

Bei dem Schrottrahmen und insbesondere der Deichselgabel sind möglichst billige, schrottige Teile von Vorteil! Bei diesen Teilen müssen die Rohre plattgedrückt werden; je hochwertiger die sind, desto schwieriger geht das. Also lieber die alte DDR-Möhre, als ein gutes Trekking-Rad =)

Anzahl Was Bemerkung
1 Rahmenset (Rahmen inkl. Gabel und Steuersatz) → das wird der Vorderradrahmen Rahmen muss aus Stahl sein (wir brauchen nur Steuersatzrohr und Unterrohr, der Rest kann kaputt sein), Gabel muss starr sein (keine Federgabel)
4 Stahlrohre ca. 1mm Wandstärke, 10-25mm Durchmesser, 70cm lang (z.B. kaputte Wäscheständer, Zeltrohre, etc.)
1 Vorbau die Lenkerklemmung muss aus Stahl(-blech) sein, sodass die aufgebogen werden kann (→ siehe Bild), damit die Nabe (siehe unten) da rein kommen kann; außerdem muss der Vorbau in die Vorderradgabel passen, d.h. der Außendurchmesser des Vorbaus muss zum Innendurchmesser des Gabelschaftes passen Deichsel-Gabel.jpg
1 Schnellspann-Vorderradnabe Nabenkörper muss in der Mitte ca. 25mm Durchmesser haben, damit die in den Vorbau (siehe oben drüber) geklemmt werden kann
1 Schrottgabel → das wird die Deichselgabel aus Stahl, Schaftdurchmesser (außen) 1 Zoll (25,4cm)
1 Steuersatz-Cantizughalter inkl. Schraubkonus/Kontermutter zur Befestigung Canti-zughalter.jpg
1 Deichselrohr Stahl, 22mm Durchmesser (der Durchmesser muss genau stimmen, damit die Auflaufbremse gut funktioniert), ca. 1m lang
1-2 Lenkerhörnchen optional als Deichselgriff, wenn der Paletti von Hand gezogen wird. Achtung: Es gibt zwei Arten von Klemmungen; entweder das Lenkerhörnchen wird innen im Lenkerende festgeklemmt, oder außen auf den Lenker geklemmt - wir brauchen letzteres

Bremsen

Wenn der Hänger von hinten schiebt (also z.B. wenn am Zugfahrrad gebremst wird), schiebt sich das Deichselrohr in den Schaft der Deichselgabel. Dadurch wird der Bremszug gezogen, der die beiden an den Hinterrädern angebrachten Bremsen betätigt. Die Auflaufbremse funktioniert also einfach nur über Schub auf dem Deichselrohr; es muss kein extra Kabel/Bowdenzug oder ähnliches zum Zugfahrrad gelegt werden.

Die beiden Bremsen werden mit Schrottrohren von unten an den Hinterradrahmen geschraubt. Beide Bremsen sind über ein Bowdenzug miteinander verbunden, in dessen Mitte der Zug, der von der Deichselgabel kommt eingehangen wird (ähnlich wie bei einer Cantileverbremse).

Anzahl Was Bemerkung
2 Schrottrohre stabil, z.B. Kettenstreben vom Schrottrahmen, ca. 20cm, der Durchmesser muss zur Länge der Bolzen der ↓Bremsen↓ passen.
2 Seitenzugbremsen möglichst gleiche Modelle/gleiche Federkraft, Länge des Befestigungsbolzens muss zum Durchmesser der ↑Rohre↑ passen Seitenzugbremse.jpg
2 Paar Bremsklötze V-Brake Bremsgummis gehen auch sehr gut an Seitenzugbremsen
2 Bremsbowdenzüge müssen beide recht lang sein, deswegen müsst ihr hier wahrscheinlich neue nehmen (gebrauchte sind meistens zur kurz dafür)
1 Querkabelträger a.k.a. Cantilever Mittelzughaken Querkabelträger.jpg
3 Bowdenzughüllen 2x 40cm kurz, 1x 160cm lang

Schrauben und sonstige Metallteile

Anzahl Was Bemerkung
1 Kugelkopfkupplung zum Beispiel einfach „Kupplung Fahrrad“ bei Ebay eingeben, da kosten die meist weniger als 15€ und sind ausreichend. Rechts in dem Bild oben ist eine Universalkupplung für die Befestigung an der Sattelstütze (passt an allen Fahrrädern, ist aber nicht ganz so stabil), unten im Bild ist eine Kupplung die an der Sattelschraube befestigt wird (passt z.B. nicht, wenn die Sattelschraube niedriger als der Gepäckträger ist)

Kupplungen.jpg

4 Winkel 5cm x 5cm x 3,5cm für die Hinterradausfallenden Winkel.jpg
6 Holzschrauben 2cm Länge (Befestigung der Zugstopper)
16 Holzschrauben 3,5cm Länge (Befestigung Ausfallende/Winkel)
14 Holzschrauben 7cm (Verschraubung Hinterradrahmen/Palette)
4 Metallschrauben M6, 8cm (Bremsbefestigung)
5 Metallschrauben M6, 6cm (Steuersatzstreben, Auflaufbremse)
10 Muttern M6
20 Unterlegscheiben M6

Werkzeuge

  • Allgemeines Fahrradwerkzeug (8/10/15er Schlüssel, Imbus, Rohrzange, etc.)
  • Winkeltrennschleifer (a.k.a. Flex)
  • Arbeitsschutz → Schutzbrille, Gehörschutz
  • Holzsäge (Sägeblatt muss lang genug sein um die Balken zu Sägen, z.B. Fuchsschwanz/Japansäge, Stichsäge kann u.U. zu kurz sein)
  • kräftiger Schraubstock (muss stark genug sein um das Unterrohr vom Rahmen platt zu kriegen)
  • Bohrmaschine, Metallbohrer 2mm/6mm/7-8mm, Körner und Hammer
  • (Halb-)Rundfeile, weitere Feilen zum Entgraten
  • Edding zum Anzeichnen
  • Bitsatz für Schrauben

Bauanleitung

Ladefläche und Hinterradaufhängung

Klötze und untere Bretter abmachen → Palette an den Klötze in einen Schraubstock einspannen und abhebeln (Palette als Hebel benutzen) oder mit einem Kuhfuß abhebeln. Palettenfuesse.jpg
Überstehende Nägel: Spitze (ca. 1-2cm) mit einer Zange (z.B. Rohrzange) im rechten Winkel umbiegen; danach den gesamten Nagel mit einem Hammer umbiegen, sodass die Spitze wieder im Holz landet und der Nagel insgesamt eine U-Form hat. So mit allen Nägeln verfahren. Naegel.jpg
Ausfallenden in die Winkel sägen: Mit zwei parallelen Schnitten die großen Löcher in den Winkel nach unten öffnen (Schnitte vorher mit Edding anzeichnen machts einfacher). Die Öffnung muss groß genug sein, damit die Achse durch passt (siehe Bild von den Winkeln in der Teileliste).
Querbalken: Die Palette mit der Unterseite nach oben hinlegen und die beiden langen Balken so drauf positionieren, dass links und rechts gleich viel Überstand ist. Den hinteren Balken bündig mit der Hinterkante der Palette verschrauben, den vorderen bündig mit der Vorderkante des mittleren Querbrettes der Palette (siehe Bild unten).
Jetzt die Palette wieder umdrehen und erst mal die Begrenzungsbrett hinten, rechts und links außen(!) an die Palette schrauben. Damit wird verhindert, dass z.B. Kisten die auf dem Anhänger stehen in der Kurve runter rutschen. Wenn (Norm-)Gemüse/Bäckerkisten da drauf sollen, müssen die Bretter außen an die Palette, weil sonst die Kisten nicht mehr drauf passen.
Längsbalken: die inneren bündig mit der Kante der Palette verschrauben, den äußere mit ca. 8cm Abstand zum inneren Balken erst mal nur auflegen.
Zwei Winkel mit den Ausfallenden an die Achse eines Hinterrades schrauben und auf die Längsbalken auflegen, um den Abstand zu kontrollieren: Zwischen Reifen und Balken sollte mindestens eine Fingerbreite Platz sein. Wenn der Abstand stimmt, dann auch die äußeren Balken festschrauben. Ausrichtung hinterrad.jpg
Das Hinterrad auf den Balken genau gerade in Fahrtrichtung ausrichten, dann die Winkel in den Balken festschrauben.

Vorderrad

Rahmen vorbereiten: den Rahmen fürs Vorderrad am Oberrohr mit ca. einer Handbreit Abstand vom Steuerrohr absägen, Unterrohr in der Nähe des Tretlagers absägen.
Vorderrad in die Gabel einsetzen, den Paletti auf die Hinterräder stellen und vorne mit Klötzen (o.ä.) unterlegen, sodass die Ladefläche waagerecht ist. Den Vorderradrahmen an den Paletti anhalten, um Abstand und Winkel des Vorderrades zu bestimmen. Das Unterrohr sollte etwa in einem 45° Winkel zur Waagerechten stehen → markiere die Stelle an der das Unterrohr auf Höhe der Unterkante der Ladefläche ist.
Unterrohr mit etwa einer Handbreit Patz zur Markierung absägen. Das Ende bis zur Markierung in einen Schraubstock einspannen, plattdrücken und so biegen, dass es unten an der Ladefläche anliegt.
Mit einem 6mm Bohrer zwei Löcher mit ca. 3cm Abstand in den plattgedrückten Teil des Unterrohres Bohren; außerdem das Ober- und Unterrohr nahe des Steuersatzes (bestenfalls durch die Muffen, wenn vorhanden) waagerecht durchbohren. Dabei möglichst nahe am Steuerrohr bohren, aber genug Platz lassen, dass sich die Gabel sich noch ohne Probleme drehen kann.
Den plattgedrückten Teil des Unterrohres an der Vorderkante mittig unter die Ladefläche halten. Dort durch die beiden Löcher im Unterrohr zwei Löcher ins Holz bohren und festschrauben. Vorderrad.jpg
seitliche Abstützung
Hier brauchen wir die vier 70cm Rohre. Als erstes bei allen Rohren ein Ende ca. 3cm lang im Schraubstock platt drücken. Dann in der Mitte von der platt gedrückten Fläche ein 6mm Loch bohren.
Das jeweils andere Ende der Rohre um 90° verdreht platt drücken: dabei je zwei Rohre ca. 3cm lang platt drücken, und je zwei ca. 6cm. Noch keine Löcher bohren!
Jetzt die Rohre an dem Rahmen schrauben: Je ein Rohr mit der lang platt gedrückten Fläche rechts und links ans Unterrohr schrauben; die anderen beiden Rohre rechts und links ans Oberrohr. Die Schrauben können schon fest angezogen werden.
Die beiden rechten Rohre nach rechts außen und die beiden linken nach links außen ziehen, sodass die hinteren Enden übereinander liegen und noch ca. 5cm Abstand zur Seitenkante der Ladefläche haben. Die plattgedrückten Flächen soweit nach oben biegen, dass sie flach auf der Ladeflächen liegen. Dort mit einem 6mm Bohrer durch die beiden platten Flächen und das Holz senkrecht durchbohren und mit einer Metallschraube festschrauben. Unterlegscheiben nicht vergessen!

12.jpg

Deichsel

Auflaufbremse

Deichsel

Konstruktion der Auflaufbremse in der Deichsel.

Die Deichsel besteht aus einer Gabel, in deren Schaft an der Stelle des Vorbaus das Deichselrohr steckt. Dieses Rohr ist mit einer Schraube im Gabelschaft fixiert. Im Deichselrohr sitzt diese Schrauben in einem normalen Rundloch, kann sich also relativ zum Deichselrohr nicht bewegen. In die Gabel sägen wir aber ein Langloch, sodass sich die Schraube mit dem Deichselrohr in begrenztem Rahmen im Gabelschaft bewegen kann. Dazu bohren wir erst am Anfang und Ende des Langlochs je ein Rundloch, das Stück dazwischen schneiden wir dann mit der Flex aus, sodass die beiden Rundlöcher zu einem Langloch verbunden werden. Das Langloch machen wir ein bisschen breiter als die Schraube, die da drin sitzt, damit diese ein bisschen Spiel hat und sich ohne anzuecken bewegen kann. Wenn wir den Hänger ziehen, wird das Deichselrohr bis die Schraube im Langloch anschlägt aus dem Gabelschaft gezogen (so wie im Bild). Wenn vorm am Zugfahrrad gebremst wird, schiebt der Hänger von hinten aufgrund der Trägheit weiter. Dabei schiebt sich die der Gabelschaft auf das Deichselrohr auf; somit verschiebt sich also auch die Schraube auf dem Gabelschaft. Diese Bewegung der Schraube nutzen wir zur Betätigung der Auflaufbremse.

Arbeitsschritte:

Deichselrohr in den Gabelschaft stecken. Das Rohr muss sich zumindest ca. 10cm tief in den Gabelschaft stecken und für ein paar Centimeter leicht vor und zurück bewegen lassen. Wenn es das nicht tut, dann den Gabelschaft innen, bzw. das Deichselrohr außen putzen, schleifen, ölen, bis es sich fluffig ineinander bewegen lässt.
Den Cantizughalter mit dem Konus/Kontermutter auf dem Gabelschaftgewinde befestigen. Das Deichselrohr bis Anschlag einstecken und die maximale Einstecktiefe mit Edding auf dem Deichselrohr markieren (A). Das Deichselrohr wieder rausziehen und ca. 1,5cm vom Ende des Rohres eine zweite Markierung anzeichnen (B) -> dort kommt die Schraube durch.
Das Deichselrohr so neben den Gabelschaft legen, dass die Markierung (A) bündig mit dem Ende des Gabelschaftes ist -> quasi so, also würde das Deichselrohr maximal weit drin stecken, aber halt neben dem Gabelschaft. jetzt die Position der Markierung (B) auf den Gabelschaft übertragen (C) -> das ist das hintere Ende des Langlochs.
Das Deichselrohr wieder bis Anschlag in den Gabelschaft stecken und mit einem 6mm Bohrer an der Markierung (C) möglichst gerade und mittig durch alle beiden Rohre durchbohren.
Das Deichselrohr aus dem Gabelschaft ziehen. Das Loch im Gabelschaft mit mit einem 7-7,5mm Bohrer noch mal etwas aufweiten, damit die Schraube, die den Bremszug hält etwas Spiel hat (das Loch in der Deichsel bleibt bei 6mm).
Jetzt bohren wir das vordere Loch des Langlochs (auch wieder 7-7,5mm): Das ist ca. 1,5cm hinter dem Schraubkonus (der den Cantizughalter hält). Diese Bohrung sollte so genau wie möglich in einer Flucht mit dem hinteren Loch sein. Dazu am besten beim Ankörnen am Gabelschaft entlangpeilen und dann möglichst parallel zum hinteren Loch durch den Gabelschaft durchbohren.
Jetzt können die vorderen und hinteren Löcher verbunden werden, sodass oben und unten am Gabelschaft jeweils ein Langloch entsteht. Dazu am besten die Schnittlinien mit einem Edding anzeichnen und dann mit der Flex raussägen. Danach noch insbesondere innen überstehenden Grat soweit wegfeilen, bis sich das Deichselrohr fluffig im Gabelschaft bewegen lässt. Probeweise auch schon mal das Deichselrohr in den Gabelschaft stecken und in das Loch im Deichselrohr eine M6 Schraube stecken. Das Deichselrohr muss sich hinreichend leicht vor und zurück schieben lassen (bis die Schraube jeweils anschlägt), wenn nicht dann noch weiter feilen/schleifen.
Die Schraube braucht nun noch ein Loch durch das der Bowdenzug geführt werden kann

Deichselgelenk

Die Deichsel muss in zwei Richtungen bewegliche sein: Zum einen nach rechts und links (das geht über den Steuersatz des Paletti-Vorderrades) und nach oben und unten (durch die Nabe im Vorbau). Letzteres bauen wir in diesem Schritt. Dazu spannen wir eine Vorderradnabe anstelle des Lenkers in den Vorbau und hängen die Deichselgabel dort ausfallsicher ein.

  • Nabe im Vorbau: Den Vorbauarm in eine Schraubstock einklemmen und mit einer Zange die Klemmung gerade soweit aufbiege, bis die Nabe reinpasst. Dann die Klemmung wieder soweit zubiegen, bis die Schraube der Klemmung greift. Ab dann kann die Klemmung mit der Schraube soweit zugezogen werden, bis die Nabe fest sitzt.
  • Deichselgabel auf Nabe: Eigentlich könnte die Deichselgabel jetzt ganz normal auf die Nabe gesetzt und festgezogen werden, allerdings besteht, da die Gefahr, dass der Hänger Amok läuft, sollten sich die Achsmuttern mal lösen. Deswegen ersetzen wir die Ausfallenden durch Löcher, die rundherum geschlossen sind (und nicht wie Ausfallenden eine offene Seite haben). Dazu sägen wir die Gabelrohre ca. 3cm oberhalb der Stelle, an der die Ausfallenden eingelötet sind, ab. Dann drücken wir die Rohrenden auf einer Länger von 3cm im Schraubstock platt, sodass wir neue Ausfallenden haben. In die Mitte dieser platten Flächen bohren wir auf jeder Seite ein 9mm Loch für die Achse.