Longjohn Lenkungen: Unterschied zwischen den Versionen
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Um die Lenkung möglichst frei von Bremseinflüssen / Gabelverwindung zu halten empfiehlt sich die Anbindung an der Gabel möglichst nahe des Lenkkopflagers. An diesem Punkt findet die geringste Verformung statt. Bei voller Beladung und Bremsvorgang kann sie Gabel sich schon mehrere Millimeter nach hinten biegen. Je nach Übersetzungsverhältnis könnte das Vorderrad dann beim Bremsen ungewollt in eine Richtung lenken. [http://www.cargobikeforum.de/forum/index.php?threads/fragen-zur-lenkung.906/#post-8704 JenZ, 22.10.2014 ] | Um die Lenkung möglichst frei von Bremseinflüssen / Gabelverwindung zu halten empfiehlt sich die Anbindung an der Gabel möglichst nahe des Lenkkopflagers. An diesem Punkt findet die geringste Verformung statt. Bei voller Beladung und Bremsvorgang kann sie Gabel sich schon mehrere Millimeter nach hinten biegen. Je nach Übersetzungsverhältnis könnte das Vorderrad dann beim Bremsen ungewollt in eine Richtung lenken. | ||
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Ein Lenkungsdämpfer soll hingegen Schwingungen dämpfen, bzw. die Lenkung am Aufschwingen hindern. Ein Long-John ist da anfällig wegen | |||
* der stark variierenden Beladungszustände, | |||
* der biegeweichen weil geknickten Koppelstange und | |||
* möglicherweise vorhandenem Spiel in den Gelenken. | |||
Beim konventionellen Fahrrad hast du die Lenkachse direkt in der Hand und falls da beim Freihändigfahren mal das Vorderrad zu zappeln anfängt, genügt i.d.R. ein sachtes Handauflegen, um wieder Ruhe zu schaffen. Eine geknickte Koppelstange ("Spurstange") kann jedoch elastisch ausknicken und ihrerseits ins Flattern geraten, ganz gleich, wie sehr du den Lenker festhältst. Eine mögliche Abhilfe besteht dann in der Montage eines Dämpfers direkt an der Lenkachse, also vorne, wo du mit der Hand nicht hinkommst. Schöner wär's natürlich, wenn du das Flattern konstruktiv vermeiden könntest, durch | |||
* die Wahl einer geeigneten Lenkgeometrie, | |||
* spielfreie Übertragung der Lenkbewegung, | |||
* biegesteife Koppelstange, die an | |||
* möglichst großen Hebelarmen angelenkt ist, um die wirksamen Kräfte insgesamt gering zu halten. | |||
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Version vom 12. April 2017, 13:37 Uhr
Generell
Gewählte Zitate aus dem thread "Fragen zur Lenkung"
aus cargobikeforum.de, original Poster: User "dsc0080"
Um die Lenkung möglichst frei von Bremseinflüssen / Gabelverwindung zu halten empfiehlt sich die Anbindung an der Gabel möglichst nahe des Lenkkopflagers. An diesem Punkt findet die geringste Verformung statt. Bei voller Beladung und Bremsvorgang kann sie Gabel sich schon mehrere Millimeter nach hinten biegen. Je nach Übersetzungsverhältnis könnte das Vorderrad dann beim Bremsen ungewollt in eine Richtung lenken. JenZ, 22.10.2014
Ein Lenkungsdämpfer soll hingegen Schwingungen dämpfen, bzw. die Lenkung am Aufschwingen hindern. Ein Long-John ist da anfällig wegen
- der stark variierenden Beladungszustände,
- der biegeweichen weil geknickten Koppelstange und
- möglicherweise vorhandenem Spiel in den Gelenken.
Beim konventionellen Fahrrad hast du die Lenkachse direkt in der Hand und falls da beim Freihändigfahren mal das Vorderrad zu zappeln anfängt, genügt i.d.R. ein sachtes Handauflegen, um wieder Ruhe zu schaffen. Eine geknickte Koppelstange ("Spurstange") kann jedoch elastisch ausknicken und ihrerseits ins Flattern geraten, ganz gleich, wie sehr du den Lenker festhältst. Eine mögliche Abhilfe besteht dann in der Montage eines Dämpfers direkt an der Lenkachse, also vorne, wo du mit der Hand nicht hinkommst. Schöner wär's natürlich, wenn du das Flattern konstruktiv vermeiden könntest, durch
- die Wahl einer geeigneten Lenkgeometrie,
- spielfreie Übertragung der Lenkbewegung,
- biegesteife Koppelstange, die an
- möglichst großen Hebelarmen angelenkt ist, um die wirksamen Kräfte insgesamt gering zu halten.
Long André
Long André alt
Long-André:_ausführliche_Bauanleitung#Grundrahmen:_Lenkung
Long André heute
Emailaustausch Apr. 2017 Benner-Léonard, alle Angaben ohne Gewähr:
tja, die Lenkung ist so eine Sache, die auf jeden Fall optimiert werden muss. Es ist schonmal gut, in diese Richtung eine Diskussionsrunde zu starten.
Die Möglichkeiten sind allerdings auch sehr vielfältig und um auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen, sollte man vielleicht Ziele oder Kriterien festlegen,
- was so eine Lenkung können muss, z.B. maximal möglicher Lenkeinschlag und Leichtgängigkeit
- und was sie definitv nicht darf, sich z.B. durch Vibrieren aufschaukeln, dass das Fahren zur Tortur wird.
Ich versuche mal deine Fragen zu beantworten. Das ist meine Erfahrung und Meinung und soll jetzt nicht für die ganze BLN-Crew sprechen, weil meine Erfahrungen rein fahrtechnisch sehr gering sind, denn die anderen von uns fahren intensiver Lastenrad als ich (ich helfe nur beim Bau;) höhöhö) - in diesem Zuge lade ich natürlich alle ein, hier ihren Senf dazuzugeben.
Variante mit Klemmverbindung, die früher eine Lenkerklemmung eines alten Vorbaus war
Diese Variante ist improvisiert und so noch nicht getestet im Alltagsgebrauch. Wir haben diese auf einen einzelnen Wunsch gebaut und sie wird nicht in "Serie" gehen, denke ich. Die würde ich erstmal so wie sie gebaut wurde nicht empfehlen. Die Verbindung zur Lenkstange ist ein Bolzen (M10 Schraube), der durch zwei Kompaktlager gesteckt ist. Die 2 Kompaktlager werden durch eine Klemmverbindung gehalten, was früher eine Lenkerklemmung eines alten Vorbaus war. Die Klemmung haben wir einfach an die Stange geschweißt, die Kompaktlager außen bündig zur Kante der Klemmung verklemmt und fertig. Es ist ein teilweise recycelter Eigenbau, der definitiv verbessungswürdig ist.
Variante mit Gabelverbindung
Gängig ist diese Variante, die wir jetzt schön öfter verbaut haben. Einziges Manko ist, dass das Gabelinnenmaß nicht der Lenkhebeldicke/-stärke entspricht und die Differenz durch Kunststoffscheiben ausgeglichen wird, was aber nicht weiter tragisch ist, sondern lediglich etwas angepasst werden muss. Aber es ist stabil, verschleißarm, hat sich so auch bewährt und sieht professionell aus.
Optimierungen
Alle Optimierungen, die an der Lenkung gemacht werden, sind am Ende rein Prioritätsfragen jedes Einzelnen. Es gibt Kriterien, wie Leichtgängigkeit oder Verschleißfaktor, wo alle Meinungen gleich sein werden, aber am Ende ist das Fahrgefühl eines jeden doch anders. Übersetzung, Lenkeinschlag, Kugelkopf, Rollenlager, Gabellager, Schweißen, Schrauben, Lackieren, Pulvern, sind am Ende alles Erfahrungs- oder Geschmackswerte. Der eine schwört auf ein Rollenlager, wo der andere mit der Gabelverbindung voll zufrieden ist und wiederum eher Wert auf den Lenkeinschlag achtet, der dem ersteren wiederum relativ egal ist usw.
Allgemein kann man nur Erfahrungswerte sammeln und weitergeben und da muss sich jeder was raussuchen. Und die Optimierung der Lenkung ist immernoch eine der großen Aufgaben. So haben wir z.B. noch nicht mit Lenkungsdämpfern gearbeitet, was demnächst passieren soll. Ich habe noch vor, eine Kettenlenkung zu bauen und am Ende werden alle feststellen, es führen viele Wege nach Rom. Ergo: Aussagen über die bessere Variante sind m.E. immer schwierig, gerade bei diesem Thema. Genauso auch das Thema des Ständers.
Man kann allerdings festhalten:
- Hinten an der Lenkstange eine möglichst starre Verbindung (z.B. Gabelverbindung).
- Vorne eine bewegliche Verbindung, die alle Bewegungsrichtungen mit macht (z.B. Kugelkopfgelenk).
- Und die Lenkstange darf nicht zu viele Biegungen haben und zu lang ist auch schlecht.
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