Workshop offener & dezentraler Lastenrad-Eigenbau / Commons versus Business?

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Am 16. Februar 2015 fand in Berlin ein von der Anstiftung Ertomis ausgerichteter und Christophe Vaillant organisierter Workshop mit Lars Zimmermann von der OPENiT Agency statt zum Thema: OPEN-SOURCE-LASTENRADBAU-BUSINESS-WORKSHOP.

Auf dieser Seite sind der Verlauf des Workshops, seine Inhalte und die Ergebnisse dokumentiert. Die Ausarbeitungen wurden vorm Workshop erstellt in diesem Hackpad und dort während des Workshops ergänzt. Vordiskussionen und erste Informationssammlungen zum Workshop fand in diesem TitanPad statt.


1. VORSTELLUNG der Teilnehmer

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Teilnehmer:

Hi, bitte tragt euch ein: {Name}, {Projekt mit Link falls vorhanden}, {Mail}

  • Tom Hansing, Anstiftung Ertomis, tom.hansing@anstiftung-ertomis.de
  • Till Wolfer N55 und XYZ CARGO , till [AT] n55.dk
  • Markus Bergmann, mabe, Carla Cargo, carlacargo@gmail.com, leider nur online sporadisch verfügbar
  • Andreas Röderer, Fahradselbshilfewerkstatt WUK, andreas.roederer@chello.at
  • Oliver Voß, Berliner Lastenradnetzwerk , post@olli-voss.de
  • Wolfgang Rembow, Die Wille "Repair Cafe" ,Wolfgang.rembow@gmail.com
  • Ulrich Petschow, Institut für Ökologische Wirtschaftsforschung, up@ioew.de
  • Valentin Domann, Multiplicities, domann@multiplicities.de
  • Ulrich Buchholz, SoLawi Bonn, Repair Café und Offene Werkstatt Haus Müllestumpe, Bonn im Wandel, info@bon-im-wandel.de
  • Frauke Hehl, Kunst-Stoffe Berlin e.V., mail@kunst-stoffe-berlin.de
  • tazt (fehlt leider: Hans Bös, Solar-Roller http://www.hansboes.com/solar-roller/ )
  • Andrea Vetter, http://konvivialetechnologien.blogsport.de, a.vetter@degrowth.de
  • nico, cbf berlin , 8rad
  • Matthias Röder, konglomerat.org, werkstadtladen.de, fablabdd.de - cowerk@offene-werkstaetten.org

Workshopleiter:

Lars Zimmermann; Künstler, Open Source Economist + ; LINKS: Open Source Hardware Business Models http://bloglz.de/business-models-for-open-source-hardware-open-design/ | OPENiT Agency http://openitagency.eu | Open Structures Involvement http://openstructures.net | Open Source Circular Economy Days http://osced2015.org | Lego Brick http://openitagency.eu/wp-content/uploads/2015/02/LegoBrickhalf.png PERSÖNLICHE WEBSITE & BLOG: http://larszimmermann.de | TWITTER @bricktick


2. EINFÜHRUNG: Dezentrales offenes Produzieren

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INPUT

Fablabs

Open Source &= Kollaboration

  • Fablabs entwickeln sich massiv auf Open Source Prinzipien – dem offenen Austausch von Bauplänen und Möglichkeiten. Drei Beispiele: Arduino - Physical Computing und Arduino Community - http://arduino.cc , Thingiverse – Digital Designs for Physical Objects http://thingiverse.com, GitHub – Open Source Software http://github.com +
  • Sinn von Open Source – Nicht nur sein eigenes Design öffnen, sondern die Vorteile von Open Source nutzen, auf ein lebendiges Ökosystem zurückgreifen zu können, etwas dazuzugeben, gemeinsam etwas zu entwickeln. - „It is not „Open Source Your Hardware“ it is „Building Open Source Hardware“. (Sam Muirhead http://cameralibre.cc )


-> Jedes Mal, wenn ein Fablab irgendwo Erfolg hat, bekannt wird und etwas offenes und woanders gut nutzbares schafft, gewinnen alle anderen Fablabs. -> Die Nachfrage wächst und die Leistungsfähigkeit aller.

   [aus dem Pad, von Nico]
   „wunschagenda nico jungel:
   (...) ab wann nützt opensource wirklich anderen und nicht nur dem eigenen image?“


-> „Was wäre, wenn IKEA Open Structures-Teile in großer Masse produzieren würde?“ Das Ökosystem würde wachsen, und die Möglichkeiten aller, damit zu arbeiten und auch Geld zu verdienen (insofern OS Open Source wäre), würden wachsen. Ein Markt für z.B. Reparaturen, individuelle Hacks und Sonderteile oder Add ons würde entstehen, den viele besetzen können – Long-Tail. (Offene Ökosystemperspektive)

= > Für den dezentralen Lastenradbau: Wie agieren die individuellen Standorte, um Dinge in dieses Netzwerk/dieses Ökosystem zurückzugeben, um es für alle stark zu machen und jedem einzelnen Standort seine Arbeit zu erleichtern, damit jeder einzelne Standort es nutzen kann. Welche Open-Source-„Produkte“ würden das erleichtern, wie sind Abläufe und gemeinsame Kommunikation gestaltet? Wie kann ein gemeinsames Ökosystem entstehen, welches allen Vorteile bringt? -

& NC-Lizenzen? Das Beispiel Open Desk – Distributed Manufacturing

(NC = Nicht-kommerzielle Nutzung)

  • Beispiel Open Desk – Design for Open Making. https://www.opendesk.cc/
  • Tische, die mit in den meisten Fablabs vorhandenen digitalen Werkzeugen hergestellt werden können.
  • Idee des „Schutzes“ durch eine NC-Lizenz. Ich darf den Tisch für mich selbst herstellen, aber nicht verkaufen. Aber die Plattform vermittelt mir auch lokale Hersteller – z.B. Fablabs – die es für mich herstellen. Als Kunde kaufe ich von diesem Fablab dann den Tisch. Das Fablab nimmt also eine kommerzielle Nutzung des Designs vor. Das Fablab hat einen Vertrag mit Open Desk – einen Teil der Einnahmen wird an die Designer weiterüberwiesen = Verteilte Herstellung
  • (Hinweis: NC = nicht Open Source, Achtung bei der Wortwahl, mehr dazu unten bei „LIZENZEN“)


=> Können wir uns so was generell auch für den Lastenradbau vorstellen? Dass Christophe in Berlin Tims Räder herstellt, verkauft und etwas an Tim weiterüberweist. Oder Tim auch Carla Cargos baut und an Mabe überweist? Es gibt verschiedene „Produkte“ oder „Designs“ entwickelt von verschiedenen Designern, die auch an anderen Orten hergestellt werden können? Manche Werkstätten haben das Wissen, die Werkzeuge und Fähigkeiten, um auch diese Designs oder eine Auswahl von Designs aus der Palette herzustellen, tun es und geben etwas von diesen Einnahmen ab?

  • Welche „Produkte“ ließen sich so etablieren und aufbauen? Zum Nutzen aller? (Open Source: Umso leichter Designs vor Ort reproduzierbar sind, desto besser kann man sich das vorstellen.)
  • Welche Werkzeuge brauchen wir dafür?
  • Welche Vereinbarungen treffen wir?
  • ... Welche Fragen tauchen dann auf ...

Weiterlesen und Weitergucken zur Einführung:


ERSTE FRAGEN & DISKUSSION | PROTOKOLL:

  • NC-Lizenzen für Lastenradproduktion / - distribution - übertragbar?
  • Copy/paste vs. Eigenbau / lernen - Professionalisierung der FabLabs eher Service als Wissenstransfer?
  • Nutzen & Effizienz vs. Gruppen- und Lernprozess - Widerspruch überwinden?
  • Konkurenz verschiedener Geschäftmodelle: Distribution von Rohstoffen oder integriertes Modell von Re- und Upcycling

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ABSCHLUSSDISKUSSION ZUR OFFENEN VERTEILTEN FABRIK

Das hier ist das Protkoll der Abschlussdiskussion am Ende des Workshops in der wir auf das Ausgangsbild zurückkamen:

  • Welche Infrastruktur brauchen wir? Schweißen ist schlecht, Aufwand zu hoch? Jedoch gehen die Schweißworkshops sehr gut! Menschen wollen Schweißen lernen (Fahrradwerkstätten, die Schweißen ertragen bzw. Metallwerkstätten die Fahrradfrickler mögen)
  • Standardisierungen an den verschiedenen Standorten? vs. Kooperation zwischen ganz verschiedenen Orten
  • Verhältnis von "wir machen lokal alles selber" zu verteilter Produktion - möglichst einfache vs. komplexere (auf Fachkenntnisse angewiesene) Produkte
  • Produktpalette in offener verteilter Fabrik
  • Wie können Formen solidarischen Wirtschaftens in offenen verteilten Fabriken aussehen?
  • was sind die verbindenden Elemente innerhalb des Kollaborationsverbundes? "Es gibt noch nicht diesen Teppich, der alles miteinander verwebt?" (Tom) Wie können verschiedene Werkstätten jenseits des Marktes miteinander in Beziehung kommen? Wie kann ein Maximum an Vielheit in dieser geteilten Struktur zusammen kommen? Standardisierung für Komplexität! / Lars: Der erste und wichtigste Faden in diesem Teppich könnte Open Source sein. Wenn Leute wirklich beginnen, die Modelle anderer zu bauen und weiterzuverbreiten, kommerziell motiviert, wird sich mehr Energie einstellen können?
  • welche Partner kann man hinzuziehen? Die Deutsche Bahn, /Stadtverwaltungen z.B.?
  • Personen, die Energie für den Eigenbau aufbringen sind fast nie Einzelpersonen, sondern Kollektive/Gruppen, die Ideale und Projekte haben
  • Gleichzeitig entwickeln: Standardisierung vorantreiben und lustige Vielfalt wertschätzen und ermöglichen
  • Wichtig: Anschlusstermine sind wichtig, um wirklich Fortschritte zu machen. Es war gut, sich gesehen zu haben. Face to Face is key :-)
  • Lastenräder könnten gute Beispiele für Open-Source-Ökosysteme werden, weil sie so viele Zusammenhänge erlebbar machen, sichtbar und zugänglich zeigen.
  • "Ey wo bleibt mein analytisches Schema?" Welche Produkte, Zielgruppen meint ihr überhaupt? Welche Bedürfnisse? "Ihr seid unklar in euren Begriffen."

ACTION! Mission-Statement vorbereiten für das Treffen in Köln, das verschiedene Perspektiven vereint. Wer ist dabei? Tom, ...

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WEITERER WORKSHOPVERLAUF + > Aus diesem allgemeinen Überblicksbild gehen wir jetzt in Einzelfragen, die sich konkret für die Akteure an den individuellen Standorten stellen. Bei der Besprechung dieser Fragen, versuchen wir immer wieder auch dieses große Bild von oben mit im Blick zu behalten, um zu schauen, wie können die Lösungen der individuellen Standorte und Akteure auch wieder positiv ins Ökosystem zurückwirken, um letztlich alle zu stärken. So suchen wir nach Synergien, die alle vorwärtsbringen. ->




Entwurf Workshopstruktur

WORKSHOPABLAUF:

(1) Begrüßung, Vorstellung der Teilnehmer (30min)

(2)
Rahmenkonzept:
Vorstellung des allgemeinen Rahmenkonzeptes/Denkkonzeptes: Eine offene, dezentrale Lastenradbauplattform/Fabrik. Wie können verschiedene Standorte synergetisch und sich wechselseitig befördernd zusammenarbeiten? Beispielidee: Open Desk und Lokale Fablabs. (30 min)

(3)
Einzelfragen und Einzelstandorte:
Mit diesem Bild im Hinterkopf gehen wir in die Einzelstandorte – bzw. an einen fiktiven Einzelstandort – und diskutieren einzelne Fragen, Möglichkeiten und Konsequenzen durch. Was würde das bedeuten? Was machen die Akteure lokal vor Ort? Und wie passt das in das Zusammenspiel aller anderen Orte/der gemeinsamen Mission (Plattform). Jede der Einzelfragen diskutieren wir in der großen Gruppe aller Teilnehmer jeweils ungefähr eine Stunde. Es wird zu jeder Frage geben: A.) Fragen und Probleme aus dem Publikum. B.) Input vom Workshopleiter. C.) Ein gemeinsames Brainstorming/gemeinsames Erarbeiten von Ideen & Lösungen. Der Umfang der jeweiligen Teile A, B oder C innerhalb der Einzelteile hängt vom Gegenstand ab. Die Dinge, die wir nacheinander so diskutieren werden, sind (Reihenfolge noch offen):

  • Lizenzen, Rechtliche Fragen (60min)
  • Einnahmequellen (60min)
  • Dokumentation, Wissensvermittlung: Wie kommunizieren und innovieren wir gemeinsam und vor Ort? (60min)
  • Außenkommunikation. Eine gemeinsame Marke? Eine gemeinsame Vision? (60min)
  • Arbeitsabläufe und Motivation. Wie beziehen wir eine offene Community in die Arbeit ein? (60min)

Bei der Diskussion jeder dieser Einzelteile werden wir immer zurückgeworfen werden auf das Ausgangsbild der dezentralen und offenen Commons-Fabrik, die gemeinsam gebildet wird. Wir versuchen individuelle Einzelstrategien für individuelle Orte sichtbar zu machen, die aber auf ein Synergie produzierendes Zusammenspiel aller Standorte abzielen. Wenn das Netzwerk insgesamt stärker wird, wird es für alle leichter, ihre Arbeit vor Ort zu machen und Einnahmen zu erzielen. Dieses Bild wollen wir klarer bekommen und daraus individuelle Handlungsstrategien ableiten.


Piratepad für erarbeitete Inhalte während des Workshops

https://hackpad.com/Offener-Lastenradbau-Business-Workshop-55z1Qn8IkzW


Teilnehmende Projekte

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weiterführende Links

Link zu Infos:
http://www.anstiftung.de/die-stiftung/uebersicht-termine/event/28911-berlin-workshop-offener-dezentraler-lastenrad-eigenbau-commons-vs-business